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Bewegungsharmonie

Grundlagen für die komplexeren Bewegungsformen bilden Basisübungen. Das sind spezielle Stellungen, Schritte und Armbewegungen. Jede Bewegung beginnt in den Füßen und dreht sich über Hüfte und Wirbelsäule bis in die Schulter, Arme und Hände. Die Mitte bildet ein Energiezentrum unterhalb des Bauchnabels, namens Dan Tian.

Nach dem Erlernen einer Choreografie wird sie mit Atem gefüllt. Es folgen Kraft, Rhythmus und Ausdruck.

„Wenn Körper und Geist sich in Harmonie vereinen,
kann die Seele sich frei entfalten.“

Die komplexeren Bewegungsformen vereinen kämpferische und spielerisch-tänzerische Elemente zu einer kraftvollen und anmutigen Ästhetik.
Hemmungen, Gefühle zum Ausdruck zu bringen, können abgebaut werden.

“Xiao Yao Zhang” in Wudang

 

Meditation

Die Philosophie hinter den chinesischen Kampfkünsten ist der Daoismus, bzw. der Buddhismus. Meditation gehört zur spirituellen Praxis dieser Weltanschauung. Der Geist wird geschult, soll sich beruhigen und sammeln lernen. Die Übungen in der Kampfkunst werden achtsam und konzentriert ausgeführt, von Moment zu Moment, von Bewegung zu Bewegung. Die Atmosphäre ist ruhig und unaufgeregt. Rituale zu Beginn und am Ende des Trainings und zur Begrüßung und Verabschiedung des Trainingspartners oder der -partnerin  unterstützen diese Haltung.

Den Geist trainieren, heißt Achtsamkeit üben,
heißt die Dinge so zu sehen,
wie sie wirklich sind.

Pushhands und Meditation

 

Physiotherapie

In der medizinischen Datenbank Medline (www.medline.de) wurden  in der Zeit von
1995 – 2006 Studien veröffentlicht, die die gesundheitlichen und sportpädagogischen Wirkungen von Taijiquan belegen. Effekte waren:

  • Steigerung von Fitness und Stabilität des Herz-Kreislaufsystems, z.B. Blutdruckregulierung
  • Verbesserung der Atemfunktion
  • Stärkung des autonomen Nervensystems
  • Positiver Einfluss auf Körperwahrnehmung, -koordination und Gleichgewichtssinn
  • Verbesserung der psychischen Stabilität und des allgemeinen Wohlbefindens
  • Positive Effekte bei Schlafstörungen, bei Arthritis, Parkinson und Fibromyalgie
  • Verbessertes Selbstvertrauen und Wohlbefinden nach Krebs
  • Verlangsamung des Alterungsprozesses
  • Stressreduktion bei Schulkindern

Fazit: Taijiquan, als traditionelles Übungssystem, hält auch wissenschaftlichen Untersuchungen stand und bietet ein effektives Training für fast jede Lebensphase und Lebenslage.

 

Kontaktübungen

Das Training in Kontakt mit anderen Übenden schult das Feingefühl, den Umgang mit Nähe und die Körpersprache. Man überprüft und korrigiert beim Anderen das Standing, die Entspannungsfähigkeit, Durchlässigkeit und Flexibilität. Gegenseitige Unterstützung in der Kampfkunstentwicklung ist eine gewünschte Haltung im Training.

Vor allem beim Üben mit Partner oder Partnerin sollte die Übungsatmosphäre von Respekt, Vertrauen und Gelassenheit geprägt sein.

Miteinander Spaß haben